Till Eulenspiegel (UA)
»Kay Link nutzt Alexander Schatzmanns kongeniale Bühnenkonstruktion für kraftvolle Bilder und sorgt mit absurdem Humor und 'trashigen' Einfällen dafür, daß auch die Erwachsenen voll auf ihre Kosten kommen.« blitz!
»Die Bühne sieht aus wie eine Berg- und Talbahn. Mitten drauf steht – schwarz und trotzig – ein Sarg und weckt gewiß auch an vorstellungsfreien Tagen bereits die Neugier derer, die an der Thalia Wiese vorbeikommen. Till Eulenspiegel ist der Held des Sommertheaterspektakels, das Mitte Juni auf der Wiese Premiere hatte. Und Matthias Buck ist sein Autor. [...]
Bucks Ausgangspunkt ist, daß Eulenspiegel sich tot stellt, nur um von jemandem eine lobende Grabrede zu hören. Doch keiner will sie halten. Erst als er in Umlauf bringt, reich zu sein, und seinen Lobhudler zum Erben einzusetzen – da wollen auf einmal alle. Für Gaudi ist also gesorgt – und für Spannung. Denn der junge Regisseur Kay Link nutzt Alexander Schatzmanns kongeniale Bühnenkonstruktion für kraftvolle Bilder. Und er sorgt mit absurdem Humor und zahllosen, teilweise „trashigen“ Einfällen dafür, daß auch die Erwachsenen voll auf ihre Kosten kommen – Theater also für die ganze Familie.«
blitz! stadtmagazin
»Diesen Toten beweint sogar das Firmament: Pünktlich zum Leichenbegängnis des Narren Till quetscht sich der Himmel über Halle erste, zaghafte Tropfen aus den Wolkenwinkeln, die sich unter den Klängen des Trauermarschs zu wahren Krokodilstränen auswachsen. Doch da sich die Beisetzung bald als vorläufig letzter Streich eines quicklebendigen – und beizeiten sogar verdoppelten – Eulenspiegels erweist, hält sich auch das meteorologische Mitleid letztlich in schicklichen Grenzen: Das Sommerspektakel des Thalia Theaters geht bis zum langanhaltenden Premierenapplaus über die spektakuläre Freilichtbühne. [...]
Es entwickeln sich jene oft derben, aber zugleich pfiffigen Anekdoten, in denen Eulenspiegel die Sprache beim Wort und seine Opfer bei den Ohren packt. Regisseur Kay Link forciert eine absurde Komik, die dem außerordentlich spielfreudigen Ensemble samt Musiker-Terzett entgegenkommt und von den einfallsreichen Kostümen des Ausstatters Alexander Schatzmann unterstützt wird.«
Mitteldeutsche Zeitung