The Wizard of Oz

von Thomas Birkmeir, bearbeitet von Kay Link. Musik von Scott Lawton.

»Fröhlich subversiver Ton.
Sehenswert!« Bad Gandersheimer Kreisblatt

»Sehr fantasievolle und flotte Inszenierung dieses Klassikers.« Thomas Georgi

»Eine fröhliche und bunte Inszenierung, die der ganzen Familie Spaß macht. Tosender Applaus.« Hessisch-Niedersächsiche Allgemeine

Auf roten Schuhen kommt man überall hin
Sehenswerte Premiere für den Zauberer von Oz und das Abenteuer der Freundschaft

Freundschaft ist das große Thema bei dieser zauberhaften Theaterreise, um die sich auf der Dombühne viele witzige und turbulente Episoden ranken. Schon die Textfassung von Thomas Birkmeir nach Motiven des Stückes von L. Frank Baum, die Regisseur Kay Link für seine Inszenierung noch verfeinerte, findet einen fröhlich subversiven Ton. [...]

Und wenn es dann um die fröhliche Seite der Hexenkunst mit all den kleinen Pannen geht und die garstig durchtriebene, die auch mal zum Fürchten sein darf, entwickeln auch Laura und Lisa Quark ein ganz besonderes spielerisches Vergnügen. Sie sind die Bühnen­kobolde die den poetischen Zauber der Geschichte auskundschaften und ein tolles Spek­takel anrichten, daß man immer wiedern ins Staunen gerät.

Spaß macht diese Geschichte eines freundschaftlichen Abenteuers und das nicht nur als Fantasiereise, die irgendwann wieder in der Realität endet. Wenn Dorothy schließlich wieder zurück in das heimatliche graue Kansas findet, will sie ihre zauberhaften Freunde ja nicht zurücklassen [...]. Und dann geraten endlich auch Tante Em und Onkel Henry ins Staunen über diese merkwürdigen Gestalten, die ihnen plötzlich entgegenstöckeln. Mit roten Schuhen kommt man eben überall hin.                   Gandersheimer Kreisblatt

 

„Sehr fantasievolle und flotte Inszenierung dieses Klassikers mit einer ganz eigenen Fas­sung, überraschenden Ideen (statt des Hauses fliegt halt die Hausmülltonne nach OZ, die beiden Hexendarstellerinnen sind Zwillinge, was Dopplungen möglich macht, für das Finale finden alle Freunde im Nachlass der bösen Hexe rote Schuhe und fliegen Dorothy hinterher nach Kansas), viele Einfälle sind sicher den Umständen geschuldet, sind aber deswegen nicht weniger überzeugend.“

Fazit:"Von Groß und Klein mit Begeisterung aufgenommene Aufführung in modernem Gewand ohne viel Schnickschnack produziert, lebt von und mit den Darstellern"    Thomas Georgi, ZAV

 

 

 

Regie:
Bühnenbild:
Birgitta Weiss
Ausstattung:
Musikalische Einstudierung:
Hexe Drippsdrüü / Krähe:
Hexe Massákka / Krähe:
Onkel Henry/Baum/Torwächter/Der Zauberer von OZ:
Tante Em/Baum/Sazifer:

Am Zauberer von Oz gefiel mir sofort, daß der Held nicht nur ein Kind, sondern eine Heldin ist. Die Jungs sind auf den ersten Blick nicht besonders clever, Heulsusen oder Feiglinge. Überhaupt keine typischen Männer. Ganz anders Dorothy. Dieses Mädchen geht neugierig und offen durch die fremde Welt, ist ehrlich und sehr mutig. Ich mußte bei der Vorbereitung oft an den Buchtitel „Brave Mädchen kommen in den Himmel – freche Mädchen überall hin“ denken.

Was die Männer angeht, werden wir dann eines besseren belehrt. Denn die vermeintlich dumme Vogelscheuche hat ja weitaus mehr als Stroh im Kopf, der Blechmann ist so wenig herzlos wie der Löwe ein Feigling. Es fehlte ihnen nur Selbstbewußtsein. Und das ist doch ein sehr wichtiges Gepäck, das wir Erwachsenen den Kindern mit auf ihren Weg geben sollten. Diese „Message“ und andere kluge Gedanken verpackt Frank Baum glücklicherweise in eine spannende Geschichte. Da gibt es Zauberschuhe und böse Hexen. Und gute! In unserer Drippsdrüü werden Kinder sich wiedererkennen. Vieles klappt da noch nicht so ganz, sie ist ein Tollpatsch. Aber das ist nicht wichtig. Sie bemüht sich, hat Herz, Verstand und vor allem Humor. Würden Dorothy und ihre Freunde nicht solidarisch zusammenhalten, käme sie trotz ihres Mutes nie nach Hause.

Apropos: Mir kam es schon immer grausam vor, daß Dorothy ihre endlich gefundenen Freunde nie mehr wiedersehen soll. Darum haben wir am Ende die Trennlinie zwischen dem Phantasieland Oz und der Realität etwas aufgeweicht. Es kann ja nicht um Flucht aus der grauen Realität in eine heile Welt gehen, sondern darum, die reale Welt mit der Kraft der Phantasie etwas bunter zu machen.

„I have always liked you as you were“ sagt Dorothy an einer Stelle zur Vogelscheuche. Ich habe diesen Satz sehr gern. „Ich mag Dich so wie Du bist.“ Der Zauberer von Oz ist für mich auch ein Stück über Toleranz. Mädchen müssen nicht brav sein – und Jungs dürfen weinen.

Kay Link